Kloster Amelungsborn heizt künftig mit erneuerbarer Energie
Es ist ein großer Schritt in Richtung Klimaneutralität. Im Kloster Amelungsborn hat am Dienstag den 19.11.2024 eine neue Ära der Wärmeversorgung begonnen. Nach mehrjähriger Planung und einer intensiven sechsmonatigen Bauzeit wurden die alten Ölheizungen von einer hochmodernen Kombination aus Luft-Wasser-Wärmepumpe und Holzpelletanlage abgelöst. Die Bauleitung für dieses Projekt hatte Dipl.-Ing. Michael Täubert aus unserem Ingenieurbüro inne.
Durch die Umstellung wird dem fast 900 Jahre alten Kloster ermöglicht, jährlich bis zu 30.000 Liter Heizöl einzusparen. Die neue Heizlösung beheizt die Räume der Tagungsstätte und die Gästezimmer nachhaltig, ohne das Komfort oder Wärme verloren gehen.
"Wir freuen uns sehr, dass wir einen großen Schritt in Richtung Klimaneutralität tun konnten", sagt Abt Eckhard Gorka, der das Projekt mit Unterstützung der Landeskirche und einer sechsstelligen Förderung des Bundes realisieren konnte. Rund 700.00 Euro wurden in die neue Heizungsanlage investiert.
Die Anlage ist so konzipiert, dass die Hauptlast im Alltag von der Wärmepumpe getragen wird, während die Holzpelletanlage bei erhöhtem Bedarf hinzugeschaltet wird - ein System, das den ressourcenschonenden Betrieb flexibel an die Temperaturen anpasst.
Umfangreiche bodenarchäologische Untersuchungen mussten vor dem Einbau stattfinden, um die historischen Böden des Klosters für die Verlegung neuer Leitungen vorzubereiten. An das neue Heizungssystem angeschlossen ist nun das gesamte Gelände inklusive des abgelegenen Torhauses.
Im Winter fällt die Klosterkirche bis auf Weihnachten und Jahreswechsel kalt. Frieren muss allerdings niemand, denn das vor einigen Jahren eingebaute barocke Chorgestühl verfügt über eine Sitzheizung.
Während der zentrale Teil des Projektes abgeschlossen ist, bleiben noch einige Wünsche offen. So wird weiterhin ein Betreiber für geplante E-Ladesäulen gesucht und für die Installation einer Photovoltaikanlage fehlten die Mittel.
Das Kloster Amelungsborn, gegründet 1135 und Teil der "Gemeinschaft evangelischer Zisterzienser-Erben in Deutschland", ist nicht nur ein spiritueller Ort, sondern auch eine lebendige Gemeinschaft. Neben Konventualinnen, Konventualen und Abt gehören eine Männergemeinschaft, ein ökumenischer Frauenkreis, ein Kräutergartenteam und viele weitere Kreise zum Klosterleben. Die historische Tagungsstätte mit 40 Betten lädt Gästegruppen ein, das klösterliche Leben zu erfahren - ganz nach dem Zisterziensermotto: "Porta patet, cor magis" - "Die Tür steht offen, das Herz weit mehr".
27.11.2024