Marienkirche in Berlin mit neuer Heizung

Derzeit laufen die letzten Arbeiten im Zusammenhang mit der Modernisierung der Heizungsanlage in der Marienkirche in Berlin. Die Arbeiten wurden notwendig, weil die vorhandene Heizung marode und verschlissen war und zu Schäden an der wertvollen historischen Ausstattung geführt hat. Die Planung der neuen Heizungsanlage erfolgte durch das Ing.-Büro Niehsen-Baumann aus Chemnitz. Besonderheiten stellen die luftfeuchtigkeitsabhängige Regelung und die Aufschaltung der Anlage auf das Internet dar. Damit kann von Chemnitz aus eine begleitende Überwachung des Betriebes der Anlage erfolgen. Vorrangiges Ziel dabei ist die Kontrolle der Einhaltung der vorgegebenen raumklimatischen Parameter. Nebeneffekt soll eine Senkung der Energiekosten sein.

Die Marienkirche befindet sich im Zentrum der Bundeshauptstadt am Fuße des Fernsehturmes in Berlin-Mitte. Sie ist die älteste noch sakral genutzte Kirche Berlins. Sie wurde 1292 neben der altstädtischen Nikolaikirche erstmals urkundlich erwähnt. Erbaut wurden die Grundmauern der Marienkirche im 13. Jahrhundert aus Feldsteinen und Granit, über denen eine Hallenkirche aus leuchtend roten Ziegeln im Stil der märkischen Backsteingotik errichtet wurde. Nachdem 1938 die Nikolaikirche als "Musikdom" an die Stadt Berlin abgegeben wurde, war die Marienkirche die älteste Predigtstätte Berlins. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie eine der wenigen Großkirchen, die noch genutzt werden konnten. Heute ist die Marienkirche wieder ein Ort bedeutender kirchlicher Ereignisse, ökumenischer Gottesdienste und kirchenmusikalischer Veranstaltungen.

Eines der bedeutendsten, erhaltenen mittelalterlichen Kunstwerke Berlins stellt das Totentanzfresko in der Turmhalle der Kirche dar. Das mehr als 22 m lange und 2 m hohe Wandbild zeigt einen Reigen aus geistlichen und weltlichen Ständevertretern, die sich in einem Schreittanz mit jeweils einer Todesgestalt befinden. Datiert wird der Totentanz in etwa auf das Jahr 1484.

Hauptprediger der Marienkirche ist heute der Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Dr. Wolfgang Huber. Er wird zum Reformationstag am 31.10.2007 um 18 Uhr die Predigt halten. Im Anschluss hält der Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble einen Vortrag zum Thema "Evangelische Kirche im Aufbruch - Anmerkungen aus politischer Sicht".

Weitere Informationen und Veranstaltungshinweise zur Marienkirche sind auf der Internetseite www.marienkirche-berlin.de zu finden.

19.10.2007