Internationale Totentanztagung in Berlin

Vom 15. bis 18. September 2011 fand in Berlin die 17. Jahrestagung der Europäischen Totentanz-Vereinigung statt.

Veranstalter waren die Humboldt-Universität zu Berlin, das Berliner Landesdenkmalamt, die Ev. Gemeinde St. Petri - St. Marien und die Stiftung kirchliches Kulturerbe in Berlin-Brandenburg. Eine Vielzahl an Vorträgen kann demnächst in "L'art macabre", dem Jahrbuch der Europäischen Totentanz-Vereinigung, nachgelesen werden.

Ein Highlight waren die Führungen und Erläuterungen am Totentanz der Marienkirche am Alexanderplatz durch Dr. Maria Deiters und Dr. Jan Raue, Berlin. Ergänzt wurde dies durch Dr. Peter Friese, Berlin, der bereits seit 25 Jahren naturwissenschaftliche Maßnahmen zur Konservierung des Totentanzes vornimmt. Es geht dabei vor allem um Maßnahmen zur Salzreduzierung.

In der Marienkapelle stellten Dr. Jens Birnbaum und Achim Munzinger vom Architekturbüro Dr. Krekeler & Partner, Brandenburg an der Havel die baulichen Lösungsansätze für den zukünftigen Umgang des Totentanzes vor. Darin enthalten war die Erläuterung der bisherigen raumklimatischen Untersuchungen, die seit 2003 kontinuierlich zunächst bis 2007 durch die FH Lausitz und seitdem einschließlich detaillierter Auswertungen durch das Ing.-Büro Niehsen-Baumann aus Chemnitz durchgeführt wurden.

Neben der Erfassung der Raumtemperatur und der relativen Luftfeuchte wurden auch Oberflächentemperaturen registriert. Im Vergleich zu den Sollvorgaben der Restauratoren, der Kirchengemeinde, der bauchemischen Analyse und nicht zuletzt der bauphysikalischen Randbedingungen ergibt sich ein erhebliches Optimierungspotenzial. Auswertungen wurden tabellarisch, mittels Verlaufsdiagrammen und mit Häufigkeitsdiagrammen vorgenommen.

Es wird in der nächsten Zeit zu beraten sein, welche baulichen Maßnahmen in Zukunft umgesetzt werden sollen, um den Totentanz einerseits für die Öffentlichkeit mehr erlebbar zu machen und ihn außerdem besser in liturgische Handlungen einzubeziehen. Andererseits gilt es, ihn ausreichend vor ungünstigen raumklimatischen Bedingungen zu schützen.

25.09.2011