Sakrale Bescheidenheit

Als "Sakrale Bescheidenheit" fanden wir in den VDI-Nachrichten vom 28.03.2002 folgenden Artikel (ausschnittweise):

"Überall werden Kirchen geschlossen oder umgenutzt - in Holland sogar als Wohnraum. Da verursacht es schon Aufregung, wenn in Köln eine Kirche neu gebaut werden soll, und so konkurrierten denn auch 162 Architekturbüros um die seltene Aufgabe." Mit der Planung der Kirche für die Gemeinde St. Theodor beauftragt wurde kein geringerer als Paul Böhm. Bereits sein Großvater war wohl einer der besten Kirchenbaumeister des 20. Jahrhunderts und auch sein Vater war als Prizker-Preisträger ebenfalls für seine Kirchenbauwerke bekannt. "Die Kirche muss man allerdings suchen, denn kein Turm erhebt sich über den Dächern, wie man es von katholischen Sakralbauten eigentlich erwartet. Paul Böhm ..., hat ihn enthauptet, den Turmhelm entfernt und durch ein Flachdach ersetzt. Unauffällig ist der 3,7 Mio. € teuere Gebäudekomplex in der Burgstraße, er beherrscht nicht, sondern fügt sich ein. Die Kirche selbst ist ein Rundbau, zurückgesetzt vom Gehsteig in der Mitte des 72 m langen Riegels, der Bibliothek, Sakristei und Gemeindewerkstatt beherbergt. Das gesamte Gebäude ist fugenlos mit Rissbewehrung hergestellt. Die Fassade besteht aus sandfarbenen pigmentierten Leichtbeton mit sandgestrahlter Oberfläche. ... Über den Windfang betritt man einen zylinderförmigen Raum, gebildet von zwei Ringstücken mit unterschiedlichen Radien. Gleich einer offenen Umarmung integrierten sie den alten quadratischen Glockenturm in den Kirchenraum. Der Turm ist ein Überbleibsel der Vorgängerkirche, die durch das Erdbeben 1992 so beschädigt war, dass sie abgerissen wurde. ... Der Rundbau hat einen Durchmesser von 23 m und eine Höhe von 13 m und bietet rund 400 Personen Platz."