Feng Shui

Die aus China kommende Lehre findet auch hierzulande immer mehr Anhänger. Vermutlich liegt das auch am zunehmenden Leistungsdruck in unserer Gesellschaft, die uns Menschen zwingt, Möglichkeiten zum Abschalten oder Ausspannen zu finden. Feng Shui heißt übersetzt "Wind und Wasser" und hilft, Arbeitsplätze harmonischer zu gestalten, damit soziale Konflikte reduziert und das Betriebsklima verbessert werden. Dass damit auch die Motivation der Mitarbeiter steigt und der Krankenstand sinkt, ist eine logische Konsequenz. Neben Glück, Erfolg und Wohlstand soll Feng Shui also auch den Wohlfühlfaktor erhöhen.

Feng Shui ist bereits sehr alt und wird in China seit rund 3.000 Jahren praktiziert. Dabei wurde es auch in dieser Zeit den veränderten Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen angepasst. Dass das gesamte Regelwerk für die westliche Welt sehr schwer zu durchschauen ist, zeigt sich darin, dass die Ausbildung zum Feng-Shui-Berater in China rund 10 Jahre dauert.

Mit Feng Shui soll eine Verbindung zwischen den Menschen und dem sie umgebenden Haus geschaffen werden. So wird die Haustür mit dem Mund, die Fenster mit den Augen und die Außenwände mit der Haut verglichen. Während im Keller das Unterbewusstsein angesiedelt ist, befinden sich im Dach Geist und Kreativität. Letztlich fungieren die Flure als Atemwege. Sind die Energien in einem Haus gestört, kann durch professionelle Hilfe und Analyse von Lebens- und Arbeitssituationen entsprechend Abhilfe geschaffen werden. Zuerst werden die Menschen in verschiedene Typen eingestuft, für die jeweils individuelle Bedingungen gelten. Mit Feng Shui soll ein harmonisches Gleichgewicht zu allem geschaffen werden, was auf den Energiefluss einwirkt. Drückt beispielsweise eine schräge Wand von oben, kann von unten ein Licht dagegen gesetzt werden. Die in der heutigen Zeit oft verwendeten Glaswände können den Menschen den Rückhalt nehmen, was mit Vorhängen, Raumteilern oder auch Pflanzen ausgeglichen werden kann. Auch kleine Maßnahmen, wie das Abrunden scharfer Ecken, tragen zu einer Verbsserung des Energiehaushalts bei. Natürlich ist es damit genauso wenig getan, wie mit dem Verrücken von Stühlen und Tischen.

In Asien ist die Beratung durch Feng-Shui-Experten normal. So wurde die japanische Stadt Kyoto fast gänzlich nach dem Prinzip des Feng Shui gebaut. Aber auch viele, vor allem große, Unternehmen setzen bei Neu- oder Umbauten Prinzipien des Feng Shui um. In Deutschland wurde erstmals 1998 ein komplettes Baugebiet nach den Regeln des Feng Shui errichtet. Hierbei wurde auch das Gelände nach störenden Einflüssen und Wasseradern untersucht. Ein großes Projekt mit Feng Shui war ein Bürokomplex in München.